Das war ein kultureller Höhepunkt im Vereinsleben unseres Freundeskreises! Bei schönem Herbstwetter fuhren 50 Teilnehmer von Meran aus über den Reschenpass nach Fiecht zum Besuch des Klosters St. Georgenberg und des Stiftes Fiecht im unteren Inntal. Der Besuch war gedacht als Erinnerung an das Exil der Marienberger Mönche in St. Georgenberg infolge der Aufhebung von Marienberg Jahre 1806 durch die bayerische Regierung. Erst 1816 duften die Marienberger wieder in ihr Heimatkloster zurückkehren.
Von Stans stiegen wir durch die imposante Wolfsklamm hinauf zum Ursprungskloster der Fiechter Benediktiner St. Georgenberg, der um die Mitte des 10. Jahrhunderts durch Rathold von Abllng eine erste Klosteranlage erhielt. Infolge mehrerer Brände wurde anfangs des 18. Jahrhunderts in der Talsohle ein neues Kloster erbaut, das heutige Stift Fiecht.
Nach dem Mittagessen empfing uns der emeritierte Abt Anselm, der als Wallfahrtspriester fungiert, und gab uns einen Überblick über die Geschichte des Klosters. Er führte uns durch die Lindenkirche und die bekannte Wallfahrtskirche, die jährlich von Tausenden Pilgern besucht wird. Von Mai bis Oktober findet an jedem 13. des Monats eine Nachtwallfahrt statt.
Ein zweiter Höhepunkt des Tages war der Besuch der Stiftskirche in Fiecht unten in der Talsohle. Das prächtige Gotteshaus mit einem dreijochigen Langhaus und dem Querschiff mit Stichkappengewölben ist ein spätbarockes Juwel. Der kleeblattförmige Chor mit der mittleren Flachkuppel und die geschweiften Oberlichtfenster erinnern an großzügige Sakralbauten wie etwa den Innsbrucker Dom. Die reiche Kirchenausstattung erklärte uns P. Arno Münz in all ihren Details. Siehe dazu: Stift St. Georgenberg Fiecht
Eine besondere Aufwertung erhielt diese Kulturfahrt durch Georg Hörwarter, der auf der Hin- und Rückfahrt kulturelle und historische Hinweise auf die Dörfer, Kirchen und Burgen gab, an denen wir vorbeifuhren.